Verein27.07.2023

Die Trainer der Blauen - und was aus ihnen wurde

Im Laufe der langen Geschichte der Stuttgarter Kickers hat es einige Gesichter gegeben, die nach ihrem Engagement bei den Blauen den Weg weiter gegangen sind und sich im Profigeschäft einen Namen machen konnten. Dazu gehören nicht nur Spieler, die sich den Weg bis in den europäischen Profifußball gebahnt haben – auch einige Trainer haben es von den Kickers nach ganz oben geschafft.

Das erste bekannte Gesicht ist Wolfgang Wolf. Der heute 65-Jährige beendete 1992 nach dem Abstieg aus der Bundesliga seine aktive Profikarriere als Spieler bei den Kickers und spielte noch ein Jahr beim VfR Mannheim, bevor er 1994 als Trainer zu den Blauen zurückkehrte. Die binnen zwei Jahren in die drittklassige Regionalliga abgestürzten Blauen führte er 1996 zurück in die 2. Bundesliga. Es folgten Engagements beim VfL Wolfsburg, dem 1. FC Nürnberg, dem 1. FC Kaiserslautern, Skoda Xanthi in Griechenland, Kickers Offenbach und Hansa Rostock bis 2012. 2019 trat Wolf noch einmal als Trainer des 1. FC Lokomotive Leipzig in Erscheinung.

Auch Marcus Sorg ging seine ersten Schritte im Trainergeschäft bei den Stuttgarter Kickers, wo er zunächst von 1999 bis 2001 die zweite Mannschaft trainierte und parallel als Co-Trainer die erste Mannschaft betreute. Nach dem schlechten Saisonstart im August 2001 wurde Sorg zum Cheftrainer befördert und schloss die Saison mit der Mannschaft im hinteren Tabellendrittel ab. 2003 verließ er die Kickers und schloss sich nach kurzen Engagements beim Verbandsligisten TSF Ditzingen und dem Oberligisten Heidenheimer SB im November 2004 seinem Heimatverein SSV Ulm an. 2008 wechselte Sorg ins Nachwuchsleistungszentrum des SC Freiburg, wo er zunächst die U17 und anschließend die zweite Mannschaft trainierte. Im März 2011 übernahm Sorg die Bundesligamannschaft des SC Freiburg von Robin Dutt und übergab sie im Dezember 2011 nach einer enttäuschenden Hinrunde an seinen Co-Trainer Christian Streich. 2012/13 trainierte Sorg die U17 des FC Bayern München und wechselte 2013 zum DFB. Dort wurde er zunächst Trainer der U19 und ist nun seit 2016 Co-Trainer der deutschen A-Nationalmannschaft.

Im Jahr 2001 übernahm Thomas Letsch die zweite Mannschaft der Kickers von Marcus Sorg, dem er von nun an auch bei den Profis assistierte. Nach seinem Engagement bei den Blauen war Letsch ab 2003 beim FC Heilbronn, dem SSV Ulm sowie der SG Sonnenhof Großaspach tätig, bevor er den Trainerjob 2009 vorerst ruhen ließ und als Lehrer an eine deutsche Schule in Lissabon ging. Nach drei Jahren kehrte er zurück und war bis 2015 Jugend-, Co- und zeitweise Interimstrainer bei RB Salzburg. 2017 übernahm Letsch seinen ersten Cheftrainerposten im Profigeschäft bei Erzgebirge Aue. Nach Engagements bei Austria Wien und Vitesse Arnheim ist er seit 2022 beim VfL Bochum tätig und erreichte zuletzt mit seinem Team den Klassenverbleib in der Bundesliga.

Die letzten drei Trainer des SC Freiburg haben allesamt eine blaue Vergangenheit: Christian Streich trug zwei Jahre lang das Kickers-Trikot, Marcus Sorg war - wie bereits oben beschrieben – Trainer der Degerlocher Jungs und Robin Dutt kam 2002 zu den Kickers und übernahm die zweite Mannschaft von Thomas Letsch. Nach dem Abschied von Sorg im Oktober 2003 rückte Dutt zum Cheftrainer der Regionalligamannschaft auf und leitete insgesamt vier Jahre lang die Geschicke der Blauen. Anschließend verschlug es ihn zum SC Freiburg, den er bis 2011 trainierte und dann an seinen Vorgänger bei den Kickers – Marcus Sorg – übergab. Zwischen 2011 und 2023 trainierte er Bayer Leverkusen, Werder Bremen, den VfL Bochum und den Wolfsberger AC.

Dirk Schuster begann seine Trainerlaufbahn im Jahr 2006 beim ASV Durlach und wechselte 2009 zu den gerade aus der 3. Liga abgestiegenen Stuttgarter Kickers. Der ehemalige Bundesligaprofi (u.a. Karlsruher SC, 1. FC Köln) schaffte mit den Blauen 2012 den Wiederaufstieg, wurde nach dem Fehlstart in die neue Saison jedoch von seinen Aufgaben entbunden. Von 2012 bis 2016 trainierte Dirk Schuster den SV Darmstadt 98, mit dem ihm 2015 sensationell der Durchmarsch in die Bundesliga gelang. Es folgten ein kurzes Engagement beim FC Augsburg, die Rückkehr zum SV Darmstadt und 2019 der Wechsel zum FC Erzgebirge Aue. Seit 2022 trainiert Dirk Schuster den 1. FC Kaiserslautern.

2013 übernahm Horst Steffen die erste Mannschaft der Stuttgarter Kickers von Massimo Morales und Interimstrainer Jürgen Hartmann. Der heute 54-Jährige war zuvor in den Nachwuchsleistungszentren von Borussia Mönchengladbach und dem MSV Duisburg unterwegs und nun bereit für seine erste Herrenstation im Profibereich. Unter Steffen verpassten die Kickers 2015 knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga und wurden Vierter. Als der Start in die neue Saison alles andere als glücklich gelaufen war, wurde er freigestellt. Es folgten Trainerstationen bei Preußen Münster und dem Chemnitzer FC. Seit 2018 trainiert Horst Steffen die SV Elversberg, mit der ihm 2023 der Aufstieg in die 2. Bundesliga gelang. Co-Trainer von Horst Steffen bei den Blauen war seinerzeit Sreto Ristic. Der heute 47-Jährige folgte seinem Chef im Anschluss zunächst nach Münster und Chemnitz und übernahm 2021 seinen ersten Cheftrainerposten bei Kickers Offenbach. Seit Februar 2023 trainiert Sreto Ristic den Halleschen FC.

Weitere bekannte (Trainer-)Gesichter, die bei den Stuttgarter Kickers ihre ersten Schritte gemacht haben, sind Alexander Blessin, Jürgen Klinsmann, Tayfun Korkut, Marcel Rapp, Alois Schwartz, Christian Streich, Thomas Tuchel, Markus Weinzierl und Marco Wildersinn.

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