Ausgleich in der Nachspielzeit

Der Bahlinger SC und die Stuttgarter Kickers trennten sich am 12. Spieltag der Regionalliga Südwest vor 1.373 Zuschauer im Kaiserstuhlstadion 1:1 (1:0)-Unentschieden. Hassan Mourad brachte die Südbadener mit 1:0 in Führung (36.). In der Nachspielzeit war nach einem Eckball Daniel Kalajdžić zur Stelle und rettete mit seinem Tor den Blauen einen Zähler am Kaiserstuhl (90.+1) – der erste Saisontreffer für den Neuzugang aus Österreich.
Innenverteidiger Paul Polauke brach sich in der Anfangsphase der Partie das Schlüsselbein und fällt 1-2 Monate aus. Gute Besserung, Paul!

Christian Mauersberger war heute aufgrund seiner fünften Verwarnung gelbgesperrt und der kranke Niklas Kolbe konnte am Kaiserstuhl nicht mitwirken. Daher änderte Mustafa Ünal seine Startaufstellung auf zwei Positionen und begann mit Loris Maier und Melvin Ramusovic, der sein Startelfdebüt für die Blauen gab.

Sei es durch die Belastung der englischen Woche, aufgrund der Umstellungen oder durch die körperbetonte Spielweise der Gastgeber – die rund 300 mitgereisten Kickers-Fans sahen heute eine der schwächsten Teamleistungen ihrer Mannschaft.

Nach dem guten Beginn der Blauen und den ersten Halbchancen von Loris Meier und Kevin Dicklhuber folgte nach neun Minuten der Schock mit der verletzungsbedingten Auswechselung von Paul Polauke, der von seinem Gegenspieler angegangen wurde und unglücklich stürzte. Luigi Campagna wurde für ihn eingewechselt und Ramusovic rückte an Stelle von Polauke neben Nico Blank ins Abwehrzentrum. "Der Ausfall hat schon was mit uns gemacht", stelle Ünal fest, "da ging uns die Stabilität und Sicherheit verloren."

In der Folge blieb die Partie ausgeglichen ohne wirkliche Höhepunkte in den Strafräumen, denn viele Zweikämpfe und zahlreiche kleinen Fouls im Mittelfeld ließen keinen richtigen Spielfluss aufkommen. Aber es waren auch ungewohnt viele Fehlpässe oder technische Fehler im Kickers-Spiel zu sehen, und so ging auch ein Ballverlust dem Gegentreffer voraus. Bahlingen setzte den Gegenangriff über die rechte Seite, den Hassan Mourad per Hackentrick aus kurzer Distanz zur 1:0-Führung für die Südbadener vollendete (36.).

Im Angriffsspiel fehlten den Blauen weiterhin die Überraschungsmomente, um das Bahlinger Tor ernsthaft zu gefährden. Dies wollte Ünal mit der Einwechselung von Daniel Kalajdzic für Niklas Antlitz zu Wiederbeginn ändern. Doch die erste gute Möglichkeit hatten der BSC nach einem Freistoß: Köbele flankte nach innen, die Kickers konnten nicht klären, und der Abpraller landete bei Daniele Vesco auf halbrechter Position, der vollkommen freistehend den sicheren Treffer vergab und am langen Eck vorbeischoss (54.). Zehn Minuten später konterten die Bahlinger und ließen erneut den zweiten Treffer liegen: Von links flog das Leder herein auf Rico Wehrle, der mit seinem Kopfball eigentlich alles richtig macht – doch Ramusovic klärte auf der Linie (64).

Beide Trainer wechselten nun fleißig und durch viele Unterbrechungen kamen die Blauen auch nie so wirklich in eine Druckphase. Als nach einem Einwurf auf Höhe des Strafraumes die Stuttgarter das Leder nicht aus der Gefahrenzone brachten, zappelte das Leder zum vermeintlichen 2:0 im Netz. Doch Bahlingen jubelte zu früh, denn die Unparteiischen zeigten eine Abseitsposition an (86.).

Spielerisch lief auch im zweiten Spielabschnitt nur wenig zusammen und zudem wurden die zahlreichen Freistöße oder Eckbälle teilweise viel zu schwach getreten und sorgten für kaum Gefahr. Was man dem Kickers-Team nicht nachsagen konnte, war fehlender Einsatz. So gab es in der Nachspielzeit nochmal Eckball, bei dem es Keeper Felix Dornebusch nicht mehr in seiner Hälfte hielt. Das Ausgleichstor machte dann aber nicht der Torwart der Blauen, sondern Neuzugang Daniel Kalajdzic, der die Hereingabe von Halim Eroglu aus kurzer Distanz zum 1:1 vollstreckte – und so sein Team zum doch glücklichen Punktgewinn schoss. „Das war ein absoluter Kraftakt, wir haben den Punkt erzwungen“, bilanzierte Trainer Mustafa Ünal, "Es war ein gewonnener und absoluter glücklicher Punkt - keine zwei verlorene."

„Das war kein gutes Spiel von uns, wir hatten wenig Ideen. Am Ende war es eine reine Willensleistung, mit der sich die Mannschaft für ihren hohen Aufwand belohnt hat“, ergänzte Sportdirektor Marc Stein.

Weiter geht es für die Kickers am kommenden Samstag, 14. Oktober um 14 Uhr. Dann gastiert der FSV Frankfurt im GAZi-Stadion auf der Waldau.