Nach dem 4:1-Erfolg beim 1. FSV Mainz 05 II springen die Blauen wieder an die Tabellenspitze

Einen überzeugenden und souveränen 4:1-Auswärtssieg bei der U23 des FSV Mainz 05 feierten die Stuttgarter Kickers am 21. Regionalliga-Spieltag vor den 620 Zuschauern im Mainzer Bruchwegstadion. Durch den Doppelschlag von Loris Maier (12.) und Niklas Kolbe (15.) waren die Blauen früh auf der Siegerstraße, bis David Braig mit seinem Doppelpack (53. und 71.) die Partie entschied. Denn auch der Anschlusstreffer zum 1:3 von Marcus Müller (59.) änderte nichts mehr am verdienten Erfolg der Degerlocher, die damit wieder die Tabellenspitze übernehmen. „Das war ein dominanter, auch spielerisch sehr starker Auftritt mit klasse Fans im Rücken“, freute sich Trainer Mustafa Ünal.

Der Kickers-Coach hatte sein Team gegenüber dem 0:0 vor zwei Wochen bei TuS Koblenz auf drei Positionen umbauen müssen. Für den rot-gesperrten Nico Blank rückte Marcel Schmidts in die Anfangself. Für den kranken Christian Mauersberger spielte Flamur Berisha auf der linken Seite, Loris Maier ersetzte Kapitän Kevin Dicklhuber, der wegen der Geburt seines zweiten Kindes bei seiner Familie blieb.

Großartig unterstützt von rund stimmungsvollen 500 Fans, die im Entlastungszug anreisten, legten die Kickers im Bruchwegstadion munter los und drängten den FSV zu Beginn in die eigene Hälfte. Die ersten Angriffe sorgten gleich für den frühen Erfolg: Eine Berisha-Flanke köpfte Loris Maier an der Fünfmeterlinie mit seinem vierten Saisontor zum 1:0 ins Netz (12.). Zwei Minuten später schaltete Innenverteidiger Niklas Kolbe bei einer Ecke von Sinan Tekerci, dessen Einsatz krankheitsbedingt fraglich war, am schnellsten. Die Gastgeber bekamen den Ball im Getümmel nicht geklärt und der heutige Kapitän hämmerte den Ball trocken aus acht Metern zum 2:0 unter die Latte (14.).

Nach dem zweiten Gegentor gelang dem FSV die erste Offensivaktion, als Marcus Müller rund 18 Meter vor dem Stuttgarter Tor zu Fall gebracht wurde. Der von Ken Mata getretene Freistoß prallte von der Unterkante der Latte ins Feld zurück (22.) – Felix Dornbusch war chancenlos. Sinan Tekerci vergab dann auf der anderen Seite das 0:3, als er von Loris Maier im Rückraum angespielt wurde, aber aus elf Metern über die Latte zielte (25.). Mit ein paar Halbchancen auf beiden Seiten ging die gute Regionalliga in die Pause.

Kurz nach Wiederbeginn gelang David Braig nach der Flanke von David Kammerbauer das 3:0, als er die Hereingabe volley mit seinem linken Fuß technisch stark ins lange Eck vollstreckte (53.). Wenige Minuten später tauchte Braig frei vor FSV-Keeper Mohn auf, doch bekam ihn nicht mit seinem Lupfer überwunden (57.). Im direkten Gegenzug erzielte Marcus Müller dann den Anschlusstreffer für die Mainzer zum 1:3, als er sich gut durchsetzen und mit einem platzierten Schuss aus 23 Metern Felix Dornbusch überwinden konnte (58.). 

Doch auch in der Folge blieben die Stuttgarter konzentriert und konnten die aufkeimende Hoffnung der jungen Gastgeber meist im Keim ersticken, denn die Mainzer blieben oft auch zu unpräzise zw. die Kickers gewannen die entscheidenden Zweikämpfe.

Kickers-Angreifer Braig machte in der 71. Spielminute schließlich alles klar. Nach einer Freistoßflanke von Tekerci konnte er einmal mehr die Lufthoheit seiner Mannschaft ausspielen, als er vor Keeper Mohn an den Ball kam und zum 1:4-Endstand einköpfte (71.). Bis auf den Freistoß von Tekerci, den Mohn glänzend aus dem Winkel parierte (85.), gab es bis zum Schlusspfiff keine nennenswerten Torraumszenen mehr.

Meikel Schönweitz resümierte seine erste Niederlage als Interimstrainer der Mainzer U23 wie folgt: „Die Vorbereitung auf das Spiel war nicht ganz einfach gewesen, da wir insgesamt neun Ausfälle hatten. Ich würde nicht sagen, dass wir viel schlechter waren. Am Ende hat die reifere Mannschaft gewonnen, das Team, das die Lufthoheit hatte und in den entscheidenden Momenten einfach abgezockter war. Ich glaube, dass wir genügend Chancen hatten, um mehr als ein Tor zu erzielen. Wir hatten den Lattenschuss von Ken Mata oder einige Umschaltmöglichkeiten, bei denen wir den letzten Ball nicht sauber ausgespielt haben. Da hat uns letztendlich die Präzision gefehlt. Das Ergebnis fällt insgesamt vielleicht etwas hoch aus, aber die Stuttgarter waren am Ende einfach den Tick besser und abgezockter, um die drei Punkte mitzunehmen. Sie sind für mich eine kommende Drittliga-Mannschaft und das haben sie heute auch gezeigt",

„Das war ein souveränes Spiel von uns, von Anfang an sehr präsent, mit sehr viel Struktur und guten Tormöglichkeiten. Wir haben die Ausfälle weggesteckt und mit einer homogenen Teamleistung völlig verdient gewonnen“, sagte Sportdirektor Marc Stein.

Am kommenden Samstag, 16. Dezember (14.00 Uhr) steht nun noch das Nachholspiel gegen den KSV Hessen Kassel an - kommt alle auf die Waldau und unterstützt das Kickers-Team wieder zahlreich!