Unentschieden vor Rekordkulisse

Die Stuttgarter Kickers und der VfR Aalen trennten sich in einem intensiven Regionalligaspiel vor der Saisonrekordkulisse von 5.830 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau 0:0-Unentschieden. Beide Mannschaften hatten nur wenige Großchancen in der Partie und teilen sich im stimmungsvollen Derby verdientermaßen die Punkte.
Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal nach der Partie: “Heute war nicht unser Sahnetag. Die Hitze, und dann hat uns die Frische im Kopf nach den intensiven Wochen auch ein bisschen gefehlt. Daher können wir mit dem Punkt gegen einen sehr sehr guten Gegner sehr sehr gut leben.“

Die Blauen starteten mit einer Änderung in das Heimspiel und begannen mit Niklas Kolbe in der Innenverteidigung anstatt von Leon Maier, der nach seiner Roten Karten für eine Partie gesperrt war. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren beide Teams vom Anpfiff weg lauf- und zweikampfstark, haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und um jeden Zentimeter gekämpft. Die Anfangsphase war ausgeglichen und teilweise ein bisschen wild, mit schnellen Angriffen in die Spitze ging es schnell hin und her. Aber es schlichen sich immer wieder Ungenauigkeiten im Aufbauspiel ein und es fehlte an der Präzision in den Torraumszenen. Lasse Jürgensen konnte mit seinem Kopfball Kickers-Torhüter Felix Dornebusch nicht überwinden (15.). Und eine Minute später fand Kickers-Kapitän Kevin Dicklhuber bei seinem Torschuss in Michel Witte seinen Meister. Wiederum nur eine Zeigerumdrehung später köpfte Vico Meien hoch über das Kickers-Gehäuse und auch der Fernschuss des Ex-Blauen Yannick Thermann konnte Dornebusch nicht überwinden (20.). Nach einer Unsicherheit von Aalens Kapitän Ali Odabas konnte Loris Maier freistehend im Aalener Strafraum die Situation nicht nutzen (28.). Das Team von VfR-Trainer Tobias Cramer war in den Schlussminuten des ersten Spielabschnitts dann die gefährlichere Mannschaft. Der agile Paolo Maiella köpfte genau in die Arme von Dornebusch (34.) und David Kammerbauer fälschte seinen Schuss in höchster Not noch zur Ecke ab (43.).

Unverändert gingen beide Mannschaften dann nach dem Seitenwechsel in den zweiten Spielabschnitt. Die Kickers kamen druckvoll aus der Kabine, waren nun besser im Spiel und hatten einige gute Einschussmöglichkeiten. David Kammerbauer schoss von links einlaufend einen Meter am rechten Torpfosten vorbei (49.) und eine Minute später zielte Loris Maier im Fallen deutlich neben das Tor. Nach einer guten Stunde Spielzeit konnte Dicklhuber mit seinem Linksschuss aus spitzem Winkel Witte nicht überwinden und mit dem Schuss von Lukas Kiefer fehlte nicht viel zur Führung für die Blauen, aber wieder landete das Spielgerät neben dem Aalener Gebäuse (80.). Die Elf von der Ostalb konnte offensiv nicht mehr an die Leistungen vor der Pause anknüpfen und so waren keine nennenswerten Offensivaktionen mehr zu verzeichnen. Die Blauen waren noch einmal gefährlich am VfR-Strafraum. Der abgeblockte Schuss von Kiefer landete vor den Füßen des eingewechselten Melvin Ramusović, der beim Debüt für die Blauen seinen wuchtigen Schuss aus 20 Metern hauchzart neben den linken Pfosten setzte (87.). „Es war ein super Publikum. Schöne Stimmung, es hat Spaß gemacht. Es war sehr heiß. Das turbulente Spiel ging hin und her. Wir haben uns am Ende leider nicht belohnen können. Aber ansonsten war es eine sehr engagierte Leistung der Jungs. Jedes Korn, das wir am Ende noch hatten, haben wir reingeschmissen. Es war ein geiler Fight und die Null hinten haben wir gehalten.“ sagte der Neuzugang zur Punkteteilung unter dem Fernsehturm. Die Blauen blieben erstmals in der Saison ohne Torerfolg und mit dem Unentschieden setzten beide Teams ihre Serie fort. Die Kickers sind auf der Waldau weiter ungeschlagen und Aalen hat noch kein Auswärtsspiel in der laufenden Spielzeit verloren.

VfR-Trainer Tobias Cramer nach der Partie: „Beide Mannschaften haben bei heißen Temperaturen auf dem Rasen eine enorme Mentalität gezeigt, immer wieder die Zweikämpfe gesucht und sehr sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Und daraus resultiert dann, dass man dann kein Tor schießt. In den Aktionen mit Ball waren wir zu ungenau. Teilweise und vor allem in der zweiten Halbzeit konnte nicht mehr so viel Druck aufgebaut werden in der Box. Ich habe das Spiel genossen, denn das sind Ausnahmespiele, das muss man schon sagen mit der Zuschauerzahl und der Stimmung im Stadion ist es einfach was Besonderes. Dementsprechend sind wir auch zufrieden, dass wir den Punkt hier mitnehmen.“

Und Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal ergänzte zum Derby: „In der zweiten Halbzeit haben wir es besser kontrolliert gegen den Ball, am Ball haben wir die ein zwei Aktionen, wo wir das Tor machen können. Dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass wir gewinnen. Aber wenn Aalen seine Konter sauber ausspielt, kann auch was passieren. Daher passt das Ergebnis für beide Seiten, auch wenn mehr drin gewesen wäre.“

Am Freitag, 15. September 2023 treten die Blauen zum nächsten Punktspiel bei Eintracht Frankfurt II an. Anstoß im Ahorn Camp Sportpark Dreieich ist um 19.00 Uhr.