Emotionales Stadtderby vor Rekordkulisse
Regionalliga SüdwestSa., 27.04.2024, 14.00 Uhr
Stuttgarter Kickers
2:20:0
VfB Stuttgart II
  • 77'1:2 Christian Mauersberger
  • 87'2:2 Daniel Kalajdžić
  • 0:1 Raul Paula46'
  • 0:2 Laurin Ulrich50'

Emotionales Stadtderby vor Rekordkulisse

Vor der Saisonrekordkulisse von 9.550 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau endete das stimmungsvolle und emotionale Stadtderby zwischen den Stuttgarter Kickers und dem VfB Stuttgart II 2:2 (0:0)-Unentschieden. Nach dem Seitenwechsel ging der Nachwuchs des Stadtrivalen mit einem Blitzstart durch die Treffer von Raul Paula (46.) und Laurin Ulrich (50.) mit zwei Treffern in Führung. Die Kickers gaben aber nie auf und kamen durch Christian Mauersberger zum 1:2-Anschlusstreffer (77.). Nach der Gelb-Roten Karte von Moussa Cissé erzielte der eingewechselte Daniel Kalajdžic den vielumjubelten 2:2-Ausgleich (87.). Nach dem 31. Spieltag in der Regionalliga Südwest führen die Blauen weiterhin mit zwei Punkten die Tabelle vor der TSG Hoffenheim II an.

Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal: “Wir sind am Anfang gut in das intensive Spiel reingekommen. Der VfB war auch da schon gefährlich in den Umschaltaktionen wo Dornebusch ein-, zweimal super hält. Danach hat der VfB sehr reif gespielt und man hat die Qualität gesehen. Vor der Halbzeit waren sie dann schon am Drücker.
Nach dem Seitenwechsel haben wir uns so viel vorgenommen und kommen konzentriert raus. Dann haut Paula das Ding rein, wo wir einfach nicht klar klären. Anschließend bekommen wir den zweiten Treffer und sind dann eigentlich schon gefühlt tot. In der Folge versuchen wir nochmal mit allem, was wir haben das Spiel zu drehen und haben auch taktisch umgestellt. Die Kreativität und die öffnenden Pässe haben uns gefehlt. Dann machen wir den Anschlusstreffer, bekommen die Überzahl und das Stadion explodiert. Die Fans haben uns getragen und nur so war es möglich noch Zählbares zu holen. Nach dem Ausgleich sind wir mehrmals am Siegtreffer dran, aber das wäre dann auch zu viel gewesen. Der VfB hat den Punkt definitiv verdient.“  

Die Blauen gingen mit einer Änderung in das Stadtduell und begannen mit Paul Polauke nach verbüßter Sperre für Leon Maier in der Innenverteidigung. Bei strahlendem Frühlingswetter kamen die Degerlocher gut ein in die Partie. Nach einer Viertelstunde gaben sie dann das Heft ein bisschen aus der Hand und waren dann nicht so präsent wie in der Anfangsphase. Kickers-Schlussmann Felix Dornebusch konnte sich gleich zweimal auszeichnen und klärte die Möglichkeiten des sehr agilen Laurin Ulrich und gegen Paula. Auf der Gegenseite rettete Dennis Seimen mit einer sehenswerten Glanzparade den Kopfballaufsetzer von Mauersberger (23.). In der Folge verlagerte sich das Spielgeschehen vorwiegend ins Mittelfeld. Mit schnellen Umschaltaktionen kamen die Jungen Wilden noch zweimal vor das Kickers-Tor. Benjamin Boakye (32.) und Paule (38.) konnten aber daraus kein Kapital schlagen und so ging es torlos in die Kabinen.

Unverändert gingen beide Mannschaften in den zweiten Spielabschnitt. Noch keine Minute war gespielt, als die Kickers das Spielgerät nicht gut verteidigten. Paula nutzte seine Freiheiten und traf von der Strafraumgrenze an die Unterkante der Latte, von wo das Leder zur Führung für die Cannstatter über die Linie sprang (46.). Nur vier Minuten später erhöhte der Stadtrivale durch eine tolle Einzelleistung von Ulrich, der aus halblinker Position flach ins linke Eck den zweiten Treffer erzielte. Nach dem Doppelschlag lief bei den Platzherren zunächst nicht mehr viel zusammen.
Kickers-Cheftrainer Ünal reagierte und brachte drei frische Spieler in die Partie. Zudem stellte er taktisch um und zog Flamur Berisha auf den Flügel, Kapitän Kevin Dicklhuber agierte fortan im Zentrum. Und die Änderung sollte sich auszahlen.
Nach Flanke von Berisha von der rechten Seite traf der freistehende Mauersberger vom Fünfmeterraumeck zum 1:2-Anschlusstreffer in die Maschen (77.). Nur fünf Minuten später waren die Cannstatter dann nur noch zu zehnt auf dem Rasen. Der bei seiner Einwechslung zu früh aufs Feld gelaufene und dafür gelb verwarnte Cissé foulte vor der Strafraumlinie Marcel Schmidts und sah verdientermaßen die Ampelkarte. Die Kickers drängten nun vehement auf den Ausgleich. Zunächst zielte Dicklhuber nach einer Eckballhereingabe über die Querlatte (83.). Im nächsten Anlauf schoss Kalajdžic von der Fünfmeterraumlinie die Hereingabe von Berisha zum umjubelten Ausgleich ins rechte Toreck (87.) - die Waldau bebte.
Angetrieben von den Kickers-Fans schnürten die Degerlocher den Nachwuchs des Stadtrivalen am eigenen Strafraum ein und drängten auf den Siegtreffer. Berisha mit seinem Kopfball (88.) und Dicklhuber (90.+3) mit seinem Schuss aus halblinker Position fanden in Dennis Seimen ihren Meister. Eckball um Eckball flog in den acht Nachspielminuten in den VfB-Strafraum, aber ein Treffer sollte nicht mehr gelingen. So blieb es in einem spannenden Stadtduell am Ende bei der leistungsgerechten Punkteteilung unter dem Fernsehturm.

Sportdirektor Marc Stein: „Es war ein tolles Derby vor einer tollen Kulisse mit nahezu 10.000 Zuschauern. Ich denke das ist Werbung für die Stadt Stuttgart. Man hat gesehen, dass der VfB technisch und taktisch gut eingestellt war, und gute Lösungen gehen uns hatte.
Nach der Pause bekommen wir gleich zweimal einen Nackenschlag. Wir haben dann umgesetzt war wir angesprochen haben, die Mentalität und die Überzeugung, die Stärke, die wir haben mit dem Wissen, dass wir vielleicht qualitativ in den Einzelspielern nicht so gut besetzt sind wie der VfB.
Mit den Emotionen, dem Stadion und den Fans im Rücken haben wir uns gut reingekämpft. Und wir wussten, dass wir mit der einen Aktion das Spiel nochmal anzünden. Der Ausgleich von Kalajdžic war von der Stimmung her herausragend. Wir haben einen Spieltag mehr, die gleiche Ausgangssituation wie davor und drei wichtige Spiel bis zum großen Spiel.“

Am kommenden Sonntag, 05. Mai 2024, sind die Kickers beim FC-Astoria Walldorf zu Gast. Anpfiff im Dietmar-Hopp-Sportpark in Walldorf ist um 14:00 Uhr.

Fotos: Baumann

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Zusammenfassung:

Stuttgarter Kickers:

Startelf: Dornebusch – Schmidts, Polauke, Borac (24. Berisha), Kammerbauer – Kiefer (59. Campagna) – Dicklhuber, Blank, Tekerci (59. Kalajdžic), Mauersberger – Braig (70. Stojak)
Ersatz: Otto (ETW), Ramusovic, Loris Maier, Guarino, Antlitz
Trainer: Mustafa Ünal

VfB Stuttgart II:

Startelf: Seimen – Chase (18. Kapp), Nothnagel, Reichardt – Hoppe, Ulrich (75. Simnica), Meyer (67. Laupheimer), Paula, Drakas, Boakye (75. Cissé) – Galjen (67. Tritschler)
Ersatz: Böhmker (ETW), Münst, Boziaris, Hanashiro 
Trainer: Markus Fiedler

Schiedsrichterteam:

Schiedsrichter: Martin Petersen (Stuttgart)
Assistenten: Maurice Rummel, Lauritz-Philipe Hafner

Karten:

Gelbe Karten: Borac, Kiefer, Campagna – Hoppe, Simnica, Tritschler
Gelb-Rote Karten: - Cissé
Rote Karten: -

Tore:

0:1 Raul Paula (46.), 0:2 Laurin Ulrich (50.), 1:2 Christian Mauersberger (77.), 2:2 Daniel Kalajdžic (87.)

Zuschauer:

9.550 Zuschauer im GAZi-Stadion auf der Waldau