Drei Punkte im umkämpften Spitzenspiel beim SGV Freiberg

Die Stuttgarter Kickers gewannen das intensive und spannende Regionalligaspiel beim SGV Freiberg mit 2:0 (1:0) durch die Treffer von Lukas Kiefer (8.) und David Braig (85.) vor 2.000 Zuschauern im ausverkauften Wasenstadion in Freiberg und führen nach dem 16. Spieltag weiterhin die Tabelle der Regionalliga Südwest an.

Mit vier Änderungen im Vergleich zum Pokalspiel in Backnang ging Mustafa Ünal in die Partie. David Kammerbauer und Niklas Kolbe kehrten in die Viererabwehrkette zurück, dazu begannen Niklas Antlitz und Flamur Berisha im Angriff. Auf der Bank nahmen dafür zunächst Melvin Ramusovic, Konrad Riehle, Cedric Guarino und Daniel Kalajdzic Platz, der nach seiner abgesessenen Rotsperre heute wieder spielberechtigt war.

Überraschend spielte auch Kevin Dicklhuber nicht von Beginn an, „was unserem Matchplan geschuldet war“, erläuterte Mustafa Ünal, „wir wollten mit Flamur Berisha einen Spieler, der tiefe Wege geht und über die Außenposition durchbricht.“

Nach einem Ballverlust vom heutigen Kapitän Niklas Kolbe hatten die Gastgeber die erste Möglichkeit, als der Schuss von Filimon Gerezgiher noch geblockt wurde, doch der Abpraller landete vor den Füßen von Emir Kuhinja, der Felix Dornebusch zu seiner ersten Parade zwang (6.).

Auf der Gegenseite nahmen die Blauen das Geschenk dagegen dankend an: In der Spieleröffnung schlug SGV-Torwart Eric Gründemann den Ball vor die Füße von Lukas Kiefer, der aus 20 Metern in das verwaiste Tor zum 0:1 traf – sein erstes Saisontor (8.).

Freiberg war nur gefordert – doch schaffte es nicht wirklich zwingende Torchancen oder Umschaltmomente gegen die konzentrierte SVK-Defensive herauszuspielen. Einen 30-Meter-Distanzschuss von Kapitän Marco Kehl-Gomez lenkte Keeper Felix Dornebusch mit einer Glanzparade zur Ecke (18.). In dem nicht hochklassigen, aber intensiven Regionalligaspiel brachten ein Freistoß von Sinan Tekerci ans Außennetz (36.) und ein Schuss von Freibergs Tim Littmann (43.) weitere Chancen auf beiden Seiten.

Mit dem Pausenpfiff hatten die Gastgeber Glück, als Schiedsrichter Mika Forster nach einem Ballverlust nur die Verwarnung zeigte. Mihailo Trkulja riss als letzter Mann den durchgestarteten Sinan Tekerci kurz hinter der Mittellinie um.

Das Spitzenspiel blieb nach der Pause weiter spannend und heiß umkämpft, ohne dass es klare Torchancen gab. „Beide Mannschaften haben das gemacht, was auf dem Platz möglich war: viel Kampf und Wucht um die zweiten Bälle – darauf war der Fokus gelegt“, fasste Ünal die Partie zusammen. Sein Team verteidigte den knappen Vorsprung mit viel Laufbereitschaft und störten den Spielaufbau des SGV immer früh. „Mit dem Pokalspiel und den 120 Minuten in den Knochen war das heute schon ein Kraftakt, was die Mannschaft da leisten musste. Deshalb ist man umso stolzer“, freute sich der Kickers-Trainer völlig zurecht.

Die Partie ging hin und her – und der Unparteiische hatte reichlich zu tun, verteilte insgesamt elf gelbe Karten an die Akteure auf dem tiefen Rasen. Unter anderem traf es Luigi Campagna, der seine fünfte Verwarnung sah und damit gegen Homburg pausieren muss.

Beide Trainer wechselten eifrig durch – bei den Kickers kamen Loris Maier, David Braig und Kevin Dicklhuber in die Partie, der mit seinem Linkschuss gleich eine gute Schusschance hatte, die vom Keeper Gründermann zur Ecke geklärt wurde. Und diese sorgte zum 0:2-Endstand (85.): David Braig köpfte die Ecke von Christian Mauersberger am kurzen Pfosten ins Tor, als er schneller am Ball war als die Fäuste von Keeper Gründemann. Der Torschütze machte sich danach mit der gesamten Mannschaft auf zum Jubel in die Kickers-Kurve, in der die wieder zahlreich mitgereisten Fans das Auswärtsspiel in eine Heimspiel-Atmosphäre mit ihren lautstarken Anfeuerungen verwandelten.

Sportdirektor Marc Stein: „Wir haben auf den Punkt genau heute eine tolle und souveräne Leistung abgerufen. Großes Lob an die Mannschaft, das Trainerteam und alle, die mitgeholfen haben. Natürlich spielt uns das 1:0 ein bisschen in die Karten, den Fehler konnten wir eiskalt ausnutzen. Das zweite Tor hat uns zum Schluss Sicherheit gegeben und dann war der Sieg durchaus auch verdient und klar.“

Weiter geht es für den Spitzenreiter am Sonntag, 12. November um 14 Uhr mit dem Heimspiel gegen den Tabellendritten FC 08 Homburg.