Traum vom Durchmarsch in 3. Liga platzt im Homburg

Es hat nicht sollen sein: durch die verdiente 0:3-Niederlage beim FC 08 Homburg am letzten Spieltag der Regionalliga Südwest mussten die Stuttgarter Kickers die Meisterschaft und damit den Aufstieg an den VfB Stuttgart II noch abgeben. Auch wenn der Frust bei den 3500 mitgereisten Kickers-Fans groß war, gab es nach Spielende viel Applaus für die als Aufsteiger doch starke Saison, die ihnen die allerwenigsten zugetraut haben. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass nach der Winterpause bei weitem nicht mehr an die konstant starken Auftritte in der Vorrunde anknüpft und der große Vorsprung nicht ins Ziel gebracht werden konnte.

Vom Anpfiff weg spielten die Stuttgarter nach vorne, ohne aber wirkliche Torgefahr zu verzeichnen. Homburg hatte nach knapp 20 Minuten den ersten Abschluss, als Eisele nach einer Flanke knapp drüber köpfte. Ein Startschuss für die Saarländer, die durch Hummel und Mendler kurz darauf sehr gute Gelegenheiten hatten, die Torwart Dornebusch mit starken Reflexen parieren konnte. Doch in der 38. Minute geriet die Ünal-Elf in Rückstand: Nach einer guten Kombination kam Akoto rechts im Strafraum an den Ball, legte zurück auf Hummel, der mit einem strammen Schuss platziert zur Führung traf. Hummel hatte unmittelbar vor dem Pausenpfiff sogar die Chance auf das zweite Homburger Tor, doch Dornebusch nahm ihm im Fünfer gerade noch so den Ball vom Fuß.

Nach Wiederbeginn zeigten sich die Kickers sofort vor dem FCH-Tor, doch wie so häufig fehlte der letzte Zug und die Präzision vor dem Tor. Bezeichnend auch die viele teilweise desolat ausgeführten Freistöße oder Eckbälle, die heute für viel zu wenig Gefahr sorgten. Ünal reagierte mit einem Dreifachwechsel: Dicklhuber, Berisha und Guarino kamen in die Partie (58), doch den Saarländern gelang der nächste Treffer. Nach einem Ballverlust der Stuttgarter kam Mendler ans Leder und lupfte in den Lauf des gerade eingewechselten Torjäger Harres, der frei vor Dornebusch eiskalt zum 2:0 vollstreckte (67.).

Fünf Minuten später hatte der FCH die große Chance auf das dritte Tor, doch Mendler nagelte einen Foulelfmeter, den erneut Dicklhuber ungeschickt verursachte, an die Unterkante der Latte (72.). Somit durften sich die Stuttgarter wieder Hoffnungen auf die Wende machen. Unentwegt suchten die Blauen den Weg nach vorne, doch bei den Abschlüssen war immer ein Abwehrbein dazwischen oder es wurde zu lange gezögert. Dazu köpfte Berisha an die Latte und Braig geriet bei einem Kopfball im Fünfmeterraum in Rücklage und setzte die Kugel drüber.

Mit einem ihrer zahlreichen Konter trafen die Saarländer in der Nachspielzeit zum 3:0 Endstand. Erneut hieß Harres der Torschütze, der halbrechts im Strafraum platziert einschoss, und damit auch mit 24 Treffern der Torschützenkönig der Regionalliga wurde.

Kickers-Cheftrainer Mustafa Ünal sagte auf der Pressekonferenz: „Das Spiel war am Anfang sehr ausgeglichen. Mit zunehmender Spieldauer hat Homburg gedrückt und ging auch verdient in Führung. Wir haben alles probiert mit viel Mut reinzukommen. Homburg hat es sehr gut verteidigt, auch am Ball gute Lösungen gehabt und seine Qualitäten gezeigt. Dann bekommen wir das 2:0 nach einem Fehler. Am Schluss haben wir dann alles nach vorne geworfen und mit Gewalt alles probiert. Aber im Endeffekt muss man sagen, dass Homburg heute das Spiel verdient gewonnen hat. Auch wenn wir es sehr gerne hätten, dass wir das Spiel gewonnen hätten. Aber im Fußball muss man die Niederlage so sehr es schmerzt akzeptieren.“