Leidenschaftlicher Fight unter Flutlicht - 1:1 Remis gegen Freiberg
Die Stuttgarter Kickers und Spitzenreiter SGV Freiberg trennten sich am Dienstagabend im stimmungsreichen Flutlichtspiel vor 4.470 Zuschauern im GAZi-Stadion auf der Waldau 1:1 (1:0). In einem intensiven und kampfbetonten Nachbarschaftsduell brachte Flamur Berisha seine Farben per Strafstoß 1:0 in Führung (40.).
Nach dem Seitenwechsel sahen zunächst der Freiberger Tim Pietzsch und nur drei Minuten später auch Kickers-Innenverteidiger Jacob Danquah die Rote Karte. Kapitän Mario Kehl-Gomez traf schließlich zum Freiberger 1:1-Ausgleich (69.), ehe auch er in der Schlussphase noch vom Platz gestellt wurde. Am Ende blieb es bei der Punkteteilung unter dem Fernsehturm und der Ligaprimus aus Freiberg ging erstmal in der laufenden Spielzeit nicht als Sieger vom Platz.
Berisha trifft per Strafstoß zur Führung
Die Blauen änderten ihre Startelf gegenüber der Partie in Alzenau auf gleich fünf Positionen und begannen mit Nico Blank, Nico Fundel, Vincent Schwab, Lukas Kiefer und Samuel Unsöld. Auf der Bank nahmen dafür Lockl, Zaiser, Borac und Faß Platz. David Tomić fehlte rotgesperrt.
Die Platzherren zeigten vom Anpfiff weg ein hohes Angriffs Pressing und nahmen mit ihrer taktischen Umstellung den Tabellenführer zunächst aus dem Spiel. Gefährliche Strafraumszenen waren allerdings lange Zeit nicht zu sehen. Dann passte Melkamu Frauendorf sehenswert mit einem feinen Außenristpass auf Berisha, der von SGV-Keeper Benedikt Grawe im Strafraum zu Fall gebracht wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte souverän sicher zum verdienten 1:0-Halbzeitstand.
Rote Karten und dramatische Szenen
Unverändert gingen die Blauen in den zweiten Spielabschnitt, während SGV-Trainer Kushtrim Lushtaku gleich dreifach frisches Personal brachte. Nur drei Minuten nach dem Wiederannpfiff wurde es turbulent. Frei durchgestartet wurde Berisah von Pietzsch mit einer Notbremse kurz vor der Strafraumlinie gestoppt – Schiedsrichter Sebastian Hilsberg zückte sofort Rot (48.). Den anschließenden Freistoß legte Berisha clever quer auf Nico Blank, dessen Schuss aus halblinker Grawe mit beiden Fäusten gerade noch abwehren konnte.
Doch die Überzahl hielt nicht lange. Nur wenige Minuten später kam Danquah in einem Zweikampf im Mittelfeld zu spät und musste ebenfalls mit Rot vom Platz (51.). Freiberg war nun besser im Spiel und drängte auf den Ausgleich. Gal Grobelnik legte aus kurzer Distanz seinem Kapitän auf, und Kehl-Gomez traf mit seinem überraschenden Schuss von der Strafraumgrenze zum 1:1-Ausgleich (59.).
Lattentreffer und offene Schlussphase
Die Blauen antworteten jedoch sofort: Nach feiner Vorarbeit von David Braig kam Lukas Kiefer aus 16 Metern frei zum Schuss. Mit voller Wucht zog er ab – das Leder krachte mit einem lauten Knall an die Querlatte, Grawe wäre chancenlos gewesen (64.).
In der Folge tauchte Freiberg mehrfach gefährlich im Strafraum der Kickers auf, doch die Defensive der Blauen verteidigte leidenschaftlich. Zwei Minuten vor dem Ende brachte Kehl-Gomez dann Berisha im Konterspiel zu Fall, der Unparteiische zückte sofort die dritte rote Karte im temperamentvollen Fußballabend auf der Waldau. In der siebenminütigen Nachspielzeit passierte dann nichts mehr und es blieb bei der leistungsgerechten Punkteteilung unter dem Fernsehturm.
Stimmen zum Spiel
Kickers-Cheftrainer Marco Wildersinn: „Ein Wechselbad der Gefühle. Aber nicht nur heute, auch in den vergangenen zweieinhalb Wochen. Wir sind ein Team, das sehr viel investiert, das mit sehr viel Herz spielt. Das macht sich vor allem zuhause bemerkbar, wo wir auch den Support von unseren Fans brauchen, um über uns hinauszuwachsen. Da haben wir sehr gute Phasen im Spiel, aber wir machen auch Fehler.
Die gute Mitte hatten wir heute mit dem Ergebnis, aber im Spiel nicht immer. Es war sehr emotional, aber ich bin sehr stolz drauf, was wir heute geliefert haben in einer neuen Grundordnung. Da gab es gestern einen kurzen Crashkurs, den die Jungs super umgesetzt haben.“
Ausblick
In der Regionalliga Südwest reisen die Kickers am Sonntag, 05.10.2025, zum FSV Frankfurt. Anpfiff in der PSD Bank Arena in Frankfurt ist um 14.00 Uhr.
Fotos: Baumann