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Stadiongeschichte und über 100 Jahre Kickers-Platz

Über 100 Jahre Spiele der Kickers auf Ihrem "Kickers-Platz"

Kein anderer Fussballverein in Deutschland spielt so lange am selben Ort, wie die Stuttgarter Kickers!

Hier die ersten drei Plätze:
1. Stuttgarter Kickers (GAZi-Stadion auf der Waldau) seit 1905 (damals: Kickers-Platz)
2. Lüneburger SK (Stadion Wilschenbruch) von 1905 bis 2014, das letzte Spiel im Stadion Wilschenbruch fand am 23.03.2014 statt und das Stadion wurde bereits abgerissen.
3. Alemania Aachen (Tivoli) seit 1908, der alte Tivoli an der Krefelder Straße 187 wurde mittlerweile auch abgerissen und an der Krefelder Straße 205 auf dem Gelände des Postsportvereins 1925 Aachen neu gebaut
4. Altona 93 (heutige Adolf-Jäger Kampfbahn) seit 1908

Allerdings spielten die Kickers während ihrer Zeit in der 1. Bundesliga (1988/89 und 1991/92) aus Sicherheitsgründen im Neckarstadion (heute Mercedes-Benz-Arena), so dass eigentlich kein kontinuierlicher Punktspielbetrieb der Kickers im Waldau-Stadion stattfand. Von Juli bis Dezember 2014 mussten die Kickers nach Reutlingen ins Kreuzeiche-Stadion ausweichen, da das GAZi-Stadion modernisiert wurde (u.a. Neubau Haupttribün und Einbau der Rasenheizung)

Die Geschichte des Stadions:

Seit 1905 bestreiten die Kickers auf dem ehemaligen "Kickers-Platz" ihre Heimspiele. Über "Kickers-Platz" und "Kickers-Stadion" hieß das Stadion von 1987 bis 2004 "Waldau-Stadion", seit Juli 2004 nun schließlich "GAZi-Stadion auf der Waldau".
Bis 1975 besaß das Stadion noch eine Holztribüne, die der des englischen Fußballklubs FC Arsenal im Maßstab 1:3 nachempfunden war. Sie musste jedoch aufgrund verschiedener Auflagen des DFB 1976 einer neuen Haupttribüne weichen. Das eigentliche Stadion wurde 1976 erbaut. Nachdem es die Stadt Stuttgart übernommen hatte, wurde 1998 das Stadion saniert. Die baufällige Stahlrohrtribüne neben der Haupttribüne sowie die Westtribüne wurden abgerissen. Hinter beiden Toren entstanden steile Stehtribünen für jeweils knapp 2.500 Zuschauer. Außerdem wurde eine Flutlichtanlage installiert und die gesamte Gegengerade überdacht.
Durch seine Höhenlage (knapp 500m ü.d.M) kam es in den Wintermonaten zu häufigen Spielabsagen, da das Stadion bis bis Febr. 2015 noch über keine Rasenheizung verfügte.

Umbau 2014/2015: Neue Haupttribüne für das GAZi-Stadion

Das Stadion bekam auf Beschluss des Gemeinderats vom 18. Juli 2013 eine neue Haupttribüne. Bisher benötigte es für den Spielbetrieb in der 3. Liga befristete Ausnahmegenehmigungen des Deutschen Fußball-Bundes. Mit der neuen Tribüne werden nun die erforderlichen  Lizenzierungsvoraussetzungen geschaffen. 2.271 Zuschauer können sich auf der Haupttribüne aufhalten, darin eingeschlossen sind auch 340 Business- und 53 Medien-/TV-Presseplätze sowie 32 Plätze für Rollstuhlfahrer. Dazu gibt es zukünftig einen neuen, größeren Hospitality-Bereich mit toller Sicht auf das Spielgeschehen. Im Dezember 2013 wurde vom Gemeinderat zudem beschlossen, dass auch eine Rasenheizung installiert wird.
Das Bauprojekt wird nach den Plänen von asp Architekten GmbH und Pfrommer + Roeder von der Firma Ed. Züblin AG realisiert.
Projektdaten:
- Projektsteuerung: Ernst & Young Real Estate  GmbH
- Kosten für den Umbau: 13,8 Millionen Euro
- Baubeginn: Mai 2014, Bauende: Januar 2015

Stadiongeschichte

  • Ab 1. Januar 1904 pachteten die Stuttgarter Kickers "den auf dem Exerzierplatz in Degerloch auf der linken Seite befindlichen Acker".
  • Der "Kickerssportplatz" wurde am 18. Juni 1905 eingezäunt sowie ein Podium für prominente Gäste und Gönner erbaut. Der Platz wurde mit einem Wettspiel gegen Phönix Karlsruhe eingeweiht.
  • Bis 13. Juni 1975 besaß der "Kickerssportplatz" eine Holztribüne, die der des englischen Fußballklubs FC Arsenal im Maßstab 1:3 nachempfunden war. Die Tribüne fasste 700 Personen.
  • 1975 musste die marode Holztribüne aufgrund der Androhung der Lizenzentziehung durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) abgerissen werden und einer neuen Haupttribüne weichen. Die offizielle Einweihung fand am 25. Oktober 1975 statt.
  • 1981/82 wurde für 3,3 Millionen DM die Kapazität auf 15.000 Plätze erhöht, die Hintertorstehwälle abgetragen und durch eine Holzstehtribüne ersetzt. Außerdem wurde die alte Gegentribüne abgerissen und der Neubau mit einem Freundschaftsspiel gegen den Karlsruher SC am 25. Juli 1982 eingeweiht.
  • Das Kickers-Stadion ging am 1. Juli 1988 in städtischen Besitz über und trug seitdem den offiziellen Namen "Waldau-Stadion".
  • 1997 sperrte der DFB die alten Hintertortribünen und verlangte zur Erhaltung der Lizenz eine Flutlichtanlage. Dies war der Anlass für eine Generalsanierung für 5 Millionen DM.
  • Das Namensrecht wurde am 22. April 2004 zum ersten Mal an den Hauptsponsor garmo AG, einen in Stuttgart ansässigen Hersteller von Milchprodukten, für 10 Jahre verkauft. Der Vertrag wurde bis zum Ende der Fußballsaison 2023/2024 verlängert.
  • Nach dem Aufstieg der Kickers in die Dritte Liga begann am 19. Mai 2014 der 2008 vom Gemeinderat beschlossene Umbau. Die 1975 gebaute Haupttribüne wurde abgerissen und im Februar 2015 durch einen Neubau ersetzt. Die neue Haupttribüne verfügt nun über 2.271 Sitzplätze und erfüllt die Anforderungen des DFB für die Dritte Liga sowie die FIFA-Norm (105 x 68 m). Zusätzlich ließ die Stadt Stuttgart eine Rasenheizung installieren, um wetterbedingte Spielausfälle zu vermeiden. Nach neunmonatiger Bauzeit feierte das modernisierte GAZi-Stadion am 21. Februar 2015 seine Wiedereröffnung. Insgesamt investierte die Stadt Stuttgart 14,6 Millionen Euro in das Stadion.
  • Die Gegentribüne musste im Juli 2016 wegen statischer Mängel am Dach gesperrt werden. In der Winterpause der Saison 2016/17 wurde das Dach abgebaut, so dass die Tribüne danach - allerdings bis auf Weiteres ohne Dach - wieder benutzbar ist. Nach Abwägung aller Pros und Contras auch unter Berücksichtigung der Versammlungsstättenverordnung entschied sich der Gemeinderat im Februar 2017 für eine einfache und kostengünstige Lösung der Überdachung (Kosten i. H. v. rund 640.000 EUR). Die noch vorhandene Stahlkonstruktion wurde als Unterbau genutzt, darauf wurde ein Dachaufbau aus Trapezblech montiert, der über die Gesamtlänge der Tribüne etwa 60 % des Zuschauerbereichs überdacht. Mit dieser Überdachungstiefe wurde auch der Regenschutz der unter der Tribüne liegenden Räumlichkeiten und die Treppenaufgänge im Block A und D gewährleistet. Der Wetterschutz an Block A wurde ebenso wieder angebracht wie das Wurfnetz vor dem Gästeblock D. Die garmo AG, Namensgeber und treuer Partner der Kickers, erhält zudem eine große Werbefläche auf dem Dach für deren Premiumprodukt "GAZi". Im Dezember 2018 wurde die Gegentribüne mit dem neuen Dach zum ersten Mal wieder freigegeben.