Harmonischer Verlauf der diesjährigen Mitgliederversammlung am 28. November 2022 in Degerloch. Die Stuttgarter Kickers sind nicht nur sportlich als Tabellenführer der Oberliga Baden-Württemberg auf Aufstiegskurs, sondern befinden sich auch wirtschaftlich auf einem guten Weg. Auf der Mitgliederversammlung am Montag im SSB-Waldaupark in Stuttgart-Degerloch konnten für das Geschäftsjahr 2021/22 ein positives Jahresergebnis in Höhe von 87.000 Euro und ein weiter reduzierter Schuldenstand präsentiert werden. Dementsprechend gut war die Stimmung auf der Mitgliederversammlung, bei der die Gremien Präsidium und Aufsichtsrat jeweils einstimmig entlastet wurden. Wahlen standen bei dieser Mitgliederversammlung, die zum ersten Mal seit 2019 wieder ohne Corona-Beschränkungen durchgeführt werden konnte, nicht an.
Traditionell beginnt die Mitgliederversammlung der Stuttgarter Kickers mit der Präsentation des Trainerteams und der 1. Mannschaft. In diesem Jahr präsentierte sich auf der Bühne eine Mannschaft, die den unbedingten Willen hat, den lange ersehnten Aufstieg in die Regionalliga Südwest in dieser Spielzeit endlich zu erreichen. Vor dem letzten Ligaspiel vor der langen Winterpause stehen die Stuttgarter Kickers an der Tabellenspitze und wollen auch beim Heimspiel am 3. Dezember erneut liefern. „Wir wollen am Samstag gegen Bissingen zeigen, dass alles kein Zufall ist, was wir in diesem Jahr geleistet haben,“ so Chef-Trainer Mustafa Ünal.
Mit dem Bericht von Kickers-Präsident Prof. Dr. Rainer Lorz begann der Teil der Jahresberichte. Der Präsident berichtete von der abgelaufenen Spielzeit (2021/22) und reflektierte die sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der letzten Saison, die den Gewinn des wfv-Pokals brachte, aber mit dem hauchdünn und auf tragische Weise verpassten Aufstieg endete. Mit dem Satz „Mein Bedarf an Aufstiegsspielen ist gedeckt“ kommentierte der seit 2010 amtierende Kickers-Präsident das bittere Saisonfinale in Trier und bekräftigte damit das Ziel des direkten Aufstiegs. Wirtschaftlich wurde das Geschäftsjahr mit dem genannten Plus von 87.000 Euro abgeschlossen. Das negative Eigenkapital konnte somit erstmals seit langem wieder unter zwei Millionen Euro gedrückt werden. Auch wenn sich die hohe Punkteausbeute in der letzten Spielzeit und die hiermit verbundenen Prämien in entsprechend hohen Personalaufwendungen niedergeschlagen haben, konnte der wirtschaftliche Konsolidierungskurs der letzten Jahre fortgesetzt werden. Mit einem kleinen Seitenblick auf die Weltmeisterschaft in Katar bedankte sich der Präsident bei den 3.097 Kickers-Mitgliedern, von den 195 anwesend waren: „Wir müssen keine Lobbyisten bezahlen, unsere Lobbyisten sind Sie, unsere Mitglieder und Fans.“
Anschließend präsentiert Christian Hutter, der seit Juli 2019 im Präsidium für die Finanzen zuständig ist, den Finanzbericht im Detail. Er ging er in seinen Ausführungen auf die finanziell herausfordernde Situation ein, die nach wie vor mit der Oberligazugehörigkeit zusammenhängt.
Weitere Redner aus dem Präsidium waren Ingo Kochsmeier, der aus dem Bereich Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie zum Sponsoring berichtete und Jürgen Kindler für den Bereich Andere Abteilungen und Infrastruktur. In allen Bereichen gab es positive Entwicklungen und erfreuliche Ergebnisse zu vermelden. Erfreulich ist insbesondere die Entwicklung im Bereich Sponsoring. Hierzu berichtete Ingo Kochsmeier, dass die Partner und Sponsoren den Stuttgarter Kickers nicht nur im fünften Jahr in der Oberliga die Treue hielten, sondern dass das blaue Netzwerk gegen den ansonsten zu beobachtenden Trend weiter wächst und neue Partner an Bord gekommen sind. Parallel dazu haben Sichtbarkeit und Außendarstellung des Vereins eine positive Entwicklung hinter sich, die auch in deutlich gestiegenen Social Media-Zahlen ihren Niederschlag findet. Ingo Kochsmeier gab auch den Bericht zur Jugendarbeit, die mit zwei Teams in der Bundesliga (U17 und U19) im Berichtszeitraum erneut das Aushängeschild des Vereins bildete. Jürgen Kindler ging in seinem Bericht insbesondere auf den geplanten Neubau der Gegentribüne im GAZi-Stadion auf der Waldau sowie zum Stand der Planungen zur Fortentwicklung der Infrastruktur im ADM-Sportpark ein.
Das „Highlight“ der Wortmeldungen der Mitglieder bildete eine flammende Rede von Ehrenratsmitglied Guido Dobbratz über „seine Stuttgarter Kickers“, verbunden mit einem kräftigen und gern zur Kenntnis genommenen Lob an die handelnden Personen.
Das Präsidium und der Aufsichtsrat wurden zum Ende einstimmig entlastet und nach drei Stunden endete eine äußerst harmonische Mitgliederversammlung.