Verein11.09.2025

Der Kickers-Förderkreis präsentiert: Interview mit Michael Steinbach

Der DFB-Wimpel zur deutschen A-Jugend-Meisterschaft 1979

Die beiden Vorstandsmitglieder des Förderkreises, Matthias Heinrich und Manfred W. Schmid, interviewten Michael Steinbach, der vor einigen Jahren als Mitglied und Förderer der Jugendarbeit in das Präsidium des Förderkreises Stuttgarter Kickers gewählt worden ist.

Manfred W. Schmid: So, lieber Michael Steinbach, könnte man Deinen bisherigen Lebensweg beschreiben: als Talent ins Stadion … auf den Managersessel … ins Präsidium des Förderkreis Stuttgarter Kickers.

Michael Steinbach: Ja, oder so: vom F/E/D/C/B/A Jugendspieler der Kickers bis zum Deutschen A-Jugend-Meister 1979. Der größte Erfolg der Kickers-Fußballjugend aller Zeiten!

Manfred W. Schmid: Und Du mittendrin! Zusammen mit Guido Buchwald und Jürgen Klinsmann. Ich war als Fan beim Endspiel gegen den 1. FC Nürnberg in Karlsruhe dabei. Der DFB-Wimpel ziert mein Büro in unserer SC CONSULTING. Gehört vielleicht korrekterweise in die Kickers-Geschäftsstelle?

Michael Steinbach: Um der Ehre gerecht zu werden, sollte man hier alle damaligen Mitspieler ins Bild setzen. Übrigens: Guido Buchwald fehlte auf dem Mannschaftsfoto. Er wurde verletzt ausgewechselt und landete im Krankenhaus. Jürgen Klinsmann war zu dieser Zeit noch B-Jugendspieler.  

Jürgen Klinsmann, Herbert Steinbach und Guido Buchwald

Matthias Heinrich: Dein großes Vorbild war Dein Vater Herbert Steinbach, bei den Kickers über Jahrzehnte als Jugendleiter und als Papa Steinbach bekannt. Mit Herzblut war er die gute Seele des Vereins, auch Diamantenauge genannt. Er lotste den schwäbischen Nachwuchs nach Degerloch. Mit großem Erfolg.

Michael Steinbach: Und er hatte die volle Rückendeckung des Präsidiums.

Manfred W. Schmid: Stimmt. Ich erinnere mich genau, als der damalige Kickers-Präsident Walter Queissner in meinem Büro bei der Genossenschaftlichen Zentralbank auftauchte. „Schmid“ den oder jenen „musst du zum Banker ausbilden“. Am nächsten Tag stand der schmächtige Michael Steinbach vor mir, mit gutem Abschlusszeugnis der Stuttgarter Merz-Schule. Dr. Merz war jahrelang ein treuer Kickers–Sponsor und Mitbegründer des Förderkreises. Aber deine Fußball–Karriere stand damals im Vordergrund.

Michael Steinbach: Ja, ich wurde sogenannter Vertragsamateur. Da habe ich rund 700 DM verdient, immerhin das Siebenfache meines Lehrlingsgehalts. Aber beides hat mir Riesenspaß gemacht. Ich war einfach happy! Mein Tag begann um 5.30 Uhr um frühzeitig ab 7.00 Uhr morgens in der Bank zu sein. Ab 14.00 Uhr gings direkt nach Degerloch. Training bis 18.00 Uhr. Täglich! Und am Wochenende Spiele. Einige Jahre hält man das durch. Doch dann stehst Du vor einer wichtigen Entscheidung: Profikarriere als Fußballer, oder andere Weichen stellen. Beides lässt sich auf Dauer nicht vereinbaren.

Michael Steinbach heute

Matthias Heinrich: Aber die erlangte hohe Kompetenz im Fußball, nämlich Teamfähigkeit, Ausdauer, Zuverlässigkeit und Kameradschaft ist auch im beruflichen Alltag gefordert.

Michael Steinbach: Genau, dieser Teamgedanke hat mich sehr geprägt – auch beruflich. Man braucht die Kompetenz, andere zu akzeptieren und wertzuschätzen – egal ob ich Manager, Abteilungsleiter oder Mitarbeiter bin. Ich muss mich auf gleicher Augenhöhe bewegen können. Und dies nicht nur, weil ich muss, sondern weil ich davon überzeugt bin.

Matthias Heinrich: 25 Jahren Fußball folgten also 25 Jahre Karriere im Bankmanagement.

Michael Steinbach: Jedoch ohne meinen geliebten Sport zu vernachlässigen. Die Freunde von einst, sind noch Freunde von heute. Zwei- bis dreimal im Jahr treffen wir uns in einer Kneipe in Stuttgart und erzählen uns immer wieder die gleichen alten Geschichten. 2021 organisierte der Förderkreis anlässlich seines 40-jährigen Bestehens und 40 Jahre A-Jugend-Meisterschaft ein Revival und organisierte ein Spiel zwischen den inzwischen gestandenen Jugendlichen von 1979 gegen die Fadskis.

Manfred W. Schmid: Übrigens, Dein Sohn scheint die Familientradition fortzusetzen?

Michael Steinbach: Aber nicht, weil ich ein ehrgeiziger Fußball-Vater bin.

Manfred W. Schmid: Vielleicht liegt´s an den Genen?

Michael Steinbach: Mag sein. Natürlich war ich stolz, als mein Sohn von einem Scout des FSV Mainz 05 angeheuert wurde. Später hat er ein College Fußball-Stipendium für die USA bekommen.

Matthias Heinrich: Eine Zeit lang warst Du auch Kickers-Jugendtrainer!

Michael Steinbach: Ja, ich habe die Kleinsten trainiert. Da ging es mir wie manchmal Lothar Matthäus. Freitags beim letzten Training vor dem Spiel haben mich die ehrgeizigen Eltern engagiert gefragt: Mein Sohn spielt doch, oder? Bitte!!

Die Förderkreis-Mannschaft beim Kickers–Sponsorencup 2025

Matthias Heinrich: Aber zurück zu Deinem beruflichen Engagement als Banker. Du hast viel Erfahrung gesammelt, auch nach erfolgreichem Umgang mit schwierigen Situationen. Du warst Teamplayer, hast gelernt zuzuhören, zu verstehen, Entscheidungen zu treffen. Das klingt nach Erfahrung, die du im Beruf anzuwenden hattest. Mit anderen Dimensionen. Du hattest über 600 Mitarbeiter in 9 Locations zum Teamerfolg geführt.

Michael Steinbach: Ich durfte mehrere Tausend Worldliner managen, war weltweit unterwegs, hatte internationale Fusionen zu organisieren und zuletzt die schwierige Corona–Phase als verantwortlicher CEO unternehmerisch zu bewältigen.

Manfred W. Schmid: Den Managersessel hast Du inzwischen altersbedingt offiziell verlassen. Im „Unruhestand“ begleitest Du weiterhin viele wichtige Funktionen. Zum Beispiel als Berater der SC Consulting, als Manager in Beratungsprojekten, weshalb wir unser Interview gerade per Video nach den USA führen. Und kürzlich wurdest Du zum Präsidenten der Frankfurt Payments Network gewählt.

Michael Steinbach: Genug, genug der Ehren.

Manfred W. Schmid: Aber Ehre, wem Ehre gebührt!

Michael Steinbach: Alles macht Spaß, alles hält fit.

Manfred W. Schmid: Als Mitglied und Förderer der Jugendarbeit bist Du vor einigen Jahren in das Präsidium des Förderkreises Stuttgarter Kickers e.V. gewählt worden. Das empfinde ich, genauso wie mein Stellvertreter Matthias Heinrich, unser Schatzmeister Dr. Stephan A. Vitzthum und unser Manfred Arnold als Riesenbereicherung. Vielen Dank für Dein tolles Engagement bis heute. Zuletzt hast Du aus Freunden und Mitgliedern unseres Förderkreises und aus Deiner ehemaligen A-Jugend Crew ein tolles Team zusammengestellt, um am Kickers–Sponsorencup 2025 in Sindelfingen teilzunehmen (siehe Foto). Wir sind gespannt, was da noch kommt, nach Talent ins Stadion … auf den Managersessel … ins Präsidium des Förderkreis Stuttgarter Kickers.

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Der Förderkreis Stuttgarter Kickers e.V. unterstützt mit seiner Arbeit alle Amateur- und Jugendabteilungen des Vereins. Ob Schiedsrichter neu ausgestattet werden sollen, die Leichtathleten gefördert oder die Tischtennisspieler unterstützt werden sollen, der Förderkreis hilft gerne und in der Regel schnell, fair und unbürokratisch. Jenseits des großen Sponsorings, aber auch mit tiefblauem Herzen. Werden auch Sie Mitglied im Förderkreis Stuttgarter Kickers. Mit einem Jahresbeitrag von 200,00 EURO fördern Sie aktiv Talente und leisten mit Ihrer finanziellen Unterstützung einen wichtigen Beitrag für den gesamten Verein. unter

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