Nachwuchs05.11.2025

„Nie zur Ruhe kommen lassen“ - U19 der Kickers vor Pokal-Highlight beim Deutschen Meister

Am Samstag wartet auf die U19 der Stuttgarter Kickers ein echtes Saisonhighlight: Im Achtelfinale des DFB-Pokals der A-Junioren gastieren die Blauen beim amtierenden Deutschen Meister, dem 1. FC Köln. Für das Team von Trainer Harun Gülcan ist es ein besonderer Moment – auch weil solche Duelle selbst in der höchsten deutschen Nachwuchsliga nicht alltäglich sind. 

Harun, das Spiel beim amtierenden Deutschen Meister – wie besonders ist das für euch? 

Das ist für uns natürlich ein besonderes Spiel – nicht nur, weil es gegen den Deutschen Meister geht, sondern weil Köln aktuell zu den besten Teams im deutschen Nachwuchsfußball gehört. Wir spielen zwar jede Woche auf Top-Niveau gegen starke NLZs, aber gegen das Team zu spielen, das zuletzt den Titel geholt hat, ist nochmal etwas anderes. Solche Spiele sind Highlights, auf die man sich einfach freut. 

Wie bereitet ihr euch auf so ein Spiel vor – sportlich und mental? 

Grundsätzlich bereiten wir uns so vor wie auf jedes andere Spiel auch. Natürlich gibt es durch die Übernachtung ein paar besondere Rahmenbedingungen – wir reisen schon am Freitag an, trainieren davor noch einmal, essen gemeinsam und schauen uns die Anlage an. In der Trainingswoche selbst bleibt die Struktur gleich, aber die Inhalte passen wir an. Wir wollen top vorbereitet sein – auf den Gegner, aber auch auf uns selbst. Uns ist wichtig, dass wir unsere Grundprinzipien aufs Feld bringen: unsere Mentalität, unsere Laufbereitschaft, unsere Aktivität gegen den Ball. Das sind Dinge, die uns immer auszeichnen sollen – egal gegen wen wir spielen. 

In der Liga lief es zuletzt nicht ganz so rund, im Pokal dagegen richtig stark. Wie erklärst du dir das? 

Klar, die Ergebnisse in der Liga waren zuletzt nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber das hat Gründe: Wir sind fast immer die jüngere Mannschaft auf dem Platz, oft mit nur drei Spielern aus dem älteren Jahrgang – während andere Teams sechs, sieben oder acht ältere Spieler haben. Das merkt man einfach. Trotzdem waren fast alle Spiele eng und umkämpft. Wenn man die Partien einzeln bewertet, können wir zufrieden sein. Im Pokal lief es besser, da waren wir zwar zweimal Favorit, aber die Gegner haben jeweils fast komplett mit älterem Jahrgang gespielt – umso stärker, dass wir uns da durchgesetzt haben. 

Welchen Stellenwert hat der DFB-Pokal für euch? 

Der Pokal hat einen sehr hohen Stellenwert für uns. Es ist der einzige Wettbewerb, der von Anfang an bundesweit ausgetragen wird – und da wollen wir natürlich zeigen, wer wir sind. Für uns ist das eine tolle Chance, die Kickers und unsere Identität nach außen zu präsentieren. Wir freuen uns riesig darauf. 

Was erwartest du vom Spiel in Köln – und was braucht es, um eine Chance zu haben? 

Wir werden über Intensität kommen müssen. Wir müssen extrem stabil sein, vor allem mental – in Phasen, in denen wir vielleicht mal Druck aushalten müssen. Gleichzeitig wollen wir selbst Druck ausüben und den Gegner nie zur Ruhe kommen lassen. Wenn uns das gelingt, haben wir eine Chance. 

Gab es auf dem bisherigen Pokalweg einen besonderen Moment für dich? 

Ja, vor allem nach dem letzten Spiel: Die Szene, als wir gemeinsam mit Paul Dittmer, unserem Trainingslager-Gönner, gefeiert haben – und das große Mannschaftsfoto mit dem Banner von ‚Bäcker Paul‘. Das war ein schöner Moment, der gezeigt hat, wie eng wir als Team zusammenstehen. 

Wie siehst du die Entwicklung deiner Mannschaft insgesamt? 

Wir sehen, dass sich einzelne Spieler super entwickeln. Viele trainieren regelmäßig oben mit oder spielen schon dort – das ist genau unser Ziel. Oskar Hencke, Liri Abdullahu oder Ardi Mulaj sind aktuelle Beispiele dafür. Natürlich fehlen uns diese Jungs dann manchmal in den Ligaspielen, was sich auf die Ergebnisse auswirkt. Aber wir sind da, um Spieler zu entwickeln und ihnen den nächsten Schritt zu ermöglichen – im besten Fall bei uns vom Talent ins Stadion. Ich sehe viele Jungs, die nah dran sind an der ersten Mannschaft, und das macht mich sehr stolz.