Im Gespräch mit Kevin Dicklhuber und Mijo Tunjic
Vor dem Heimspiel der Stuttgarter Kickers am kommenden Samstag, den 29. April 2023, gegen den 1. Göppinger SV haben wir mit Kapitän Kevin Dicklhuber und Ex-Kickers-Profi und Göppingen-Spieler Mijo Tunjic gesprochen.
Schön, dass Ihr Euch Zeit genommen habt. Wollen wir mal auf Eure gemeinsame Fußballzeit schauen. Ihr seid beide für die Kickers und den Göppinger SV aufgelaufen, aber wart nur eine Saison beim selben Club. Zufall oder Absicht?
Kevin Dicklhuber: "Es war Zufall, dass wir die Seiten getauscht haben. Ich hätte sehr gerne noch ein weiteres Jahr mit Mijo zusammengespielt."
Mijo Tunjic: "Durch den zeitlichen Aufwand im Geschäft war es für mich leider unmöglich, jede Trainingseinheit bei den Kickers zukünftig zu absolvieren. Deshalb war es für beide Seiten die logische Konsequenz, sich zu trennen. Aufgrund des fortgeschrittenen Alters überwiegen die beruflichen Prioritäten."
Was verbindet Euch beide?
Tunjic: "Sportlich verbindet uns beide das Toreschießen und dass wir für beide Vereine aktiv waren."
Dicklhuber: "Das Alter (lacht). Aber uns verbindet auf jeden Fall, dass wir beide seit Jahren viele Tore schießen und hoffentlich weiterhin so erfolgreich bleiben!"
Ihr seid beide Familienväter, geht arbeiten, ins Training, habt die Spieltage am Wochenende – wo bleibt da noch Zeit für die Familie?
Dicklhuber: "Wir sind beide Papa und er ist wahrscheinlich genauso stolz drauf wie ich. Ich arbeite zurzeit nicht mehr, da das auf Dauer nicht möglich ist, wenn du bei den Kickers spielst. Daher habe ich relativ viel Zeit mit meiner Familie, was mir auch sehr wichtig ist. Mijo hat bewusst den Schritt gewählt, weil es bei ihm leider beruflich so nicht mehr möglich war."
Tunjic: "So geht es vielen Familienvätern auch, die beispielsweise in niedrigeren Ligen spielen. Wir haben das Privileg, weiterhin auf relativ hohem Niveau bei geilen Vereinen spielen zu dürfen. Andere gehen nach der Arbeit ins Fitnessstudio oder haben andere Hobbys, die Geld kosten und wir verdienen mit unserem Hobby noch den ein oder anderen Euro. Natürlich bleibt die Zeit mit der Familie da auf der Strecke, aber ich weiß auch, dass die Zeit als ‚‚Fußballer‘‘ begrenzt ist."
Wie wichtig ist diese Zeit, um den Alltag zu bewältigen?
Tunjic: "Da meine Frau auch arbeitet und wir relativ große Kinder haben, versuchen wir jede freie Minute gemeinsam zu nutzen. Ich denke wir kriegen das als Team sehr gut hin."
Dicklhuber: "Die Zeit mit der Familie ist unbezahlbar und es gibt nix Wichtigeres. Hast du eine gesunde und glückliche Familie um dich, so stärkt sie dir in allen Lagen den Rücken. Auch wenn es mal nicht so läuft, wie man es sich wünscht."
Wie groß ist die Vorfreude auf das Duell am Samstag?
Dicklhuber: "Klar freue ich mich auch auf das Duell, aber es ist für mich ein Spiel wie jedes andere, das ich gewinnen will."
Tunjic: "Das Spiel ist sicher ein besonderes Spiel für mich, aber nicht nur für mich, auch für meine Mitspieler und die Trainer.
Vor einer Kulisse von 4.000 Zuschauern gegen die Top Mannschaft der Liga zu spielen, macht sicher mehr Spaß als auf einem Acker vor 200 Leuten. Trotz allem wollen wir Punkte nach Göppingen mitnehmen, da Gewinnen das oberste Ziel bei jedem Spiel ist."
Kevin, auf welcher Seite stehen Deine Freunde und Familie am Samstag?
Dicklhuber: "Meine Familie ist natürlich am Samstag blau, aber sonst freuen wir uns auch, wenn die Göppinger ihre Spiele gewinnen."
Mijo, was erwartest du für ein Spiel?
Tunjic: "Die Meisterfeier müsst ihr leider verschieben, da wir in einer Top Verfassung sind und in diesem Jahr ungeschlagen bleiben."
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