Nach monatelanger Verletzungspause steht Christian Mauersberger kurz vor seinem Comeback bei den Stuttgarter Kickers. Im Interview spricht der 30-Jährige über seine Reha-Zeit, den Zusammenhalt im Team und die große Vorfreude auf das Wiedersehen mit den Fans im GAZi-Stadion auf der Waldau.
Christian, nach vielen Monaten Verletzungspause stehst du nun kurz vor deinem Comeback – wie groß ist die Vorfreude, endlich wieder im Kickers-Trikot auf dem Platz zu stehen?
Die Vorfreude ist riesengroß. Jeder, der schon einmal eine größere Verletzung hatte, kann sicher nachempfinden, wie es mir jetzt geht. Ich war zwar schon wieder im Training dabei, aber das Gefühl, im GAZi-Stadion auf der Waldau vor unseren stimmungsvollen Fans aufzulaufen, ist natürlich nochmal etwas ganz anderes. Live auf dem Platz zu stehen, ist einfach unschlagbar – das habe ich extrem vermisst.
Ein Meniskusriss ist keine Kleinigkeit. Wie hast du die lange Reha-Zeit erlebt, und was hat dir geholfen, immer dranzubleiben?
Die Reha-Zeit war insgesamt sehr herausfordernd und geprägt von vielen Höhen und Tiefen. Es gab schöne Momente – vor allem dann, wenn Übungen wieder möglich waren, die nach der Verletzung zunächst undenkbar schienen. Ich weiß noch genau, wie es war, als ich das erste Mal wieder gegen den Ball treten konnte. Aber es gab natürlich auch Rückschläge, mit denen ich umgehen musste. Dabei haben mir mein Glaube an Jesus, das Ziel des Comebacks vor Augen und der Zuspruch von Familie, Freunden, der Mannschaft und den Fans enorm geholfen. Dafür bin ich sehr dankbar.
Viele Fans haben sich in den letzten Monaten immer wieder nach dir erkundigt – wie viel bedeutet dir diese Unterstützung von der Tribüne und aus dem Umfeld des Vereins?
Die Unterstützung der Fans ist für mich total wertvoll, das schätze ich sehr. Der gesamte Verein hat mich in dieser Zeit super unterstützt – das ist im Tagesgeschäft Fußball alles andere als selbstverständlich. Das hat mir einmal mehr gezeigt, für was für einen großartigen Verein ich spielen darf. Ich möchte mich ausdrücklich für jeden Zuspruch und jede Nachricht bedanken, die ich erhalten habe – das ist nicht selbstverständlich. Besonders hervorheben möchte ich auch die gemeinsame Zeit in der Reha mit den anderen verletzten Spielern wie Felix Dornebusch und David Stojak. Wir haben uns gegenseitig Mut gemacht, und das hat enorm geholfen. Ich freue mich deshalb umso mehr, wenn ich bald wieder gemeinsam mit Dorne und David auf dem Platz stehen darf.
Wenn du jetzt auf die letzten Monate zurückblickst: Gibt es etwas, das du aus dieser schwierigen Zeit mitgenommen hast – sportlich oder menschlich?
Da es meine erste größere Verletzung im Herrenbereich war, habe ich extrem viel dazugelernt. Es hat sich absolut bewahrheitet, dass man in herausfordernden Zeiten am meisten lernt. Mein Charakter wurde in dieser Zeit ordentlich geschliffen – gerade, was das Thema Geduld betrifft. Ich bin jetzt dankbarer für die kleinen Dinge, die man sonst schnell als selbstverständlich hinnimmt. Es macht mich einfach glücklich, jeden Tag fit und gesund auf dem Trainingsplatz zu stehen. Man lernt in solchen Zeiten aber auch, auf wen man sich wirklich verlassen kann.
Wie fühlt es sich an, wieder Teil des Mannschaftstrainings zu sein, das Team auf dem Platz zu spüren und vielleicht bald wieder richtig eingreifen zu können?
Es fühlt sich großartig an, wieder Teil des Teams und des Kabinenlebens zu sein und all die Jungs um mich herum zu haben. Ich freue mich darauf, am Wochenende endlich wieder auf dem Platz zu stehen und meinen Teil zum Erfolg der Mannschaft beizutragen.
Was dürfen die Fans von dir in den nächsten Wochen erwarten – und was nimmst du dir persönlich für dein Comeback vor?
Die Fans dürfen von mir erwarten, wofür ich stehe: dass ich immer 100 Prozent gebe und die drei Kickers-K’s – Kämpfer, Könner, Kameraden – lebe. Man muss aber auch realistisch sein: Nach einer so langen Pause werde ich etwas Zeit brauchen, um wieder meinen Rhythmus zu finden. Auch da gehört Geduld dazu. Aber jetzt freue ich mich einfach darauf, endlich wieder Teil des Kaders zu sein.